Stolpersteine Rees

Familie Louis Marcus

Im „Ochsenkopfhaus“, welches am Reeser Markt 12 zu lokalisieren ist, wohnte die Familie Louis Marcus. Louis Marcus, 22.03.1890 in Rees geboren, lebte dort mit seiner Frau Esther. Das Ehepaar hatte vier Kinder; die Töchter Nanni (geb. 23.06.1920) und Ruth (05.02.1930) sowie zwei Söhne namens Gideon (08.09.1922) und Boris (20.09.1924). Louis Marcus war Getreidehändler.  Sein Bruder, Prof. Max Marcus, war Schüler von Professor Ferdinand Sauerbruch (Berlin). Der Bruder wanderte 1933 ins heutige Israel aus und wurde dort ein äußerst bekannter Chirurg.

Stammbaum der Familie Louis Marcus


Louis Marcus

geboren 22.03.1890, Rees

04/1933 nach Arnheim, NL emigriert

Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert und am 27.10.1942 ermordet


Der Getreidehändler Louis Marcus, geboren am 22.03.1890 war eines von vier Kindern der Eheleute Jacob und Nanni Marcus. 1919 heiratete er seine Frau Esther Gwirzmann, mit der er zwei Söhne und zwei Töchter bekam. Nach dem 1. April 1933 wurde er in die Arrestzelle des Reeser Rathauses in Schutzhaft genommen. Wegen des anstehenden Pessach-Festes wurde ihm ein Freigang gewährt. Diesen Freigag nutze es Flucht am 05.04.1933 nach Arnheim. Louis schloss sich 1942 mit seiner Ehefrau und Tochter Ruth einer Schleusergruppe, die sie nach Brüssel brachten. Von dort wollten sie über Frankreich zu ihren anderen drei Kindern in die Schweiz fliehen.
Louis, Esther und Ruth wurden jedoch von der Schleusergruppe an die Gestapo in Brüssel ausgeliefert. Ruth kam in ein Kinderheim in Brüssel, ihre Eltern wurden nach einem Gefängnisaufenthalt im Jahr 1942 nach Auschwitz deportiert.

Esther Marcus

geborene Gwirzmann


geboren am 27.05.1894 in Rushani, Weißrussland

nach Arnheim, Niederlande emigriert 

Oktober 1942 nach Auschwitz 
deportiert und am 27.10.1942 ermordet




Esther Marcus, 1894 in Weißrussland geboren, war die Ehefrau von Louis Marcus.
Nach der Flucht ihres Mannes nach Arnheim reiste sie im Mai 1933 mit ihren beiden Töchtern Nanni und Ruth zu ihrem Bruder nach Warschau. Ihre Söhne Gideon und Boris wurden in das jüdische Kinderheim nach Dinslaken gebracht und von dort im Juni 1933 über die grüne Grenze zu ihrem Vater nach Arnheim gebracht. Esther Marcus reiste mit ihren Töchtern im Juni 1933 über die freie Hansestadt Danzig mit dem Schiff nach Rotterdam und anschließend nach Arnheim.

Schicksal der Familie Marcus während des Holocaust

Phasen der Ausgrenzung