Stolpersteine Rees

Die Reeser Synagoge

Da die ehemalige jüdische Synagoge 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, erinnern heute nur noch zwei Gedenktafeln an dem Privathaus in der Oberstadt 16 an das ursprüngliche Gebäude. Der ursprüngliche Bau wurde 1840 errichtet und bot rund 75 Personen Platz. Es war ein zweistöckiger verputzter Bau mit einem mit schwarzen Pfannen gedecktem Walmdach. Einen dunkelgrünen Anstrich hatten die Fenster, Türen und die Dachrinne. Das Synagogengebäude fiel durch die hohen, schmalen Rundbogenfenster sowie durch die rundbogige Eingangstüre auf. 

Im Erdgeschoss der Synagoge befanden die die einklassige jüdische Volksschule sowie die Lehrerwohnung, während im hinteren Bereich die Mikwe (das Ritualbad) angesiedelt war. Im Obergeschoss befand sich der Betsaal und der Lesessaal, im Dachgeschoss die Schlafzimmer der Lehrerwohnung.

Im Gebetsraum befanden sich der Toraschrein zur Aufbewarung der Torarollen mit Toravorhang und auf der Spitze die Tafeln der Zehn Gebote sowie zwei Löwengestalten. Vor dem Toraschrein hing das Ewige Licht (Synagogenlampe) die Tag und Nacht brannte. Im vorderen Bereich war der Almemor mit dem Lesepult für die Tora zu finden. An den Wänden entlang waren die Sitzbänke befestigt. Für Frauen gab es eine getrennte Empore für die Frauen. 

In der „Reichsprogromnacht“ am 10. November 1938 wurden die Gegenstände aus der Synagoge auf die Straße geworfen, verbrannt oder anderweitig zerstört. Das Gebäude wurde nicht in Brand gesetzt, da es sich innerhalb einer Häuserzeile befand. Es blieb stehen und ging 1941 in den Besitz der Stadt über.