Stolpersteine Rees
Walter Sander
geboren 13.04.1933 in Rees


emigriert in die Niederlande

deportiert nach Sobibor
ermordet Oktober 1943 in Sobibor

Walter Sander(links) mit seinem Bruder Herbert Sander(rechts)

Walter Sander wurde im September 1933, ein halbes Jahr nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, geboren. Er zog mit seiner Familie im Alter von zwei Jahren in das Synagogen-Gebäude von Rees. Einen Tag nach der ,,Pogromnacht“ konnte Walter Sander zu Anfang weder von seiner Mutter noch von seinen Geschwistern aufgefunden werden. Laut Bericht seiner Schwster Liesel befand er sich heftig weinend in ihrer Obhut. Sein Spielzeug lag vor dem Haus, die Scheiben waren zerstört und jüdische Artefakte wurden aus dem Fenster geworfen.

Walter Sander und seine Familie zogen in eine notdürftige Unterkunft der Familie Isaac, ebenfalls einer jüdischen Familie in Rees. Dieses Haus wurde vom Volksmund als Judenhaus bezeichnet. Ab diesem Moment musste die Familie in Armut, Angst und Ausgrenzung leben. Am 12. Dezember 1938 wurde der fünfjährige Walter über Megchelen in die Niederlande geholt, woraufhin er in das Kinderheim in Arnheim kam. Während der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht lebte Walter Sander bei einer jüdischen Familie in Amsterdam. Gemeinsam mit seiner jüdischen Schutzfamilie wurde er über Kamp

Westerbork nach Auschwitz  deportiert. Dort wurde der zehnjährige Walter 1943 ermordet und ist somit das jüngste Holocaust-Opfer aus Rees.

Liesel Sander 
geboren 1925

Das Schicksal der Familie während des Holocaust