Stolpersteine Rees

Konzentrationslager Auschwitz

Haftbedingungen im KZ

Das Konzentrationslager Auschwitz - bestehend aus dem Stammlager, Auschwitz-Birkenau und Monowitz - war sowohl Arbeits- als auch Vernichtungslager. Bis zum März 1941 diente das Lager hauptsächlich zur Vernichtung polnischer politischer Gefangener und wurde Anfang 1942 zum zentralen Ort für die systematischen Massenmorde bestimmt. 

Schon bei der Ankunft in Auschwitz wurden die Häftlinge angeschrien, geschlagen und gedemütigt. Kinder wurden ihren Müttern entrissen und vor deren Augen getötet. An den Ankunftsrampen sortierten Ärzte und Wachmänner, wer arbeitsfähig schien und wer nicht. Die Arbeitsfähigen wurden in verschiedene Abteilungen eingeteilt und mussten abmarschieren. Sie wurden in aller Öffentlichkeit kahl rasiert und somit bloßgestellt. Jeder Person wurde eine Nummer tätowiert, die ihr symbolisierte, dass sie nicht mehr als Menschen mit Namen galt, sondern lediglich als Nummer. Diejenigen, die nicht als arbeitsfähig galten, traten direkt den Weg in die Gaskammern an.

Der Tag begann für die Häftlinge gegen vier/fünf Uhr morgens. Innerhalb einer halben Stunde mussten sie zum einen ihre “Betten” machen, welche aus Strohsäcken oder mit Stroh bedeckten Pritschen bestanden, “frühstücken” und sich waschen. Zum Frühstück hatten sie lediglich eine Scheibe Brot, welche meist schon verdorben war. Als Waschmöglichkeit hatten sie einen kleinen Waschraum, in dem sich tausend Häftlinge innerhalb dieser 30 Minuten reinigen sollten. Oft wurden sie durch die Sanitärbaracken getrieben ohne wirklich am Wasser verweilen zu können. Der Toilettengang musste oft in weniger als einer Minute erledigt werden. 

Schon zu Beginn wurden den Häftlingen unmöglich zu erfüllende Bedingungen gestellt. Die Häftlinge mussten schwerste Arbeit verrichten wie zum Beispiel Kisten mit Sand oder Steinen schleppen. Den Wärtern war es gleichgültig, ob die Häftlinge erschöpft, krank waren oder schon Blasen an Händen und Füßen hatten. Konnten die Häftlinge keine Kraft mehr zum Arbeiten aufbringen, so wurden sie geschlagen bis sie entweder wieder arbeiteten oder starben. 

In Auschwitz gab es zudem verschiedene Strafaktionen, bei denen die Häftlinge gefoltert wurden um an “Geständnisse” zu kommen. Ihre Peiniger brachen ihnen die Knochen oder prügelten sie blutig. Die Häftlinge wurden nicht nur gedemütigt, sondern auch für das bestraft, was sie waren. Viele litten an mangelnder Ernährung und Dehydrierung und starben infolge dessen.

Nach der verrichteten Arbeit gab es einen sogenannten “Abendappell”, welcher dazu dienen sollte die Häftlinge durchzuzählen. Jedoch wurden diese Abende meist dazu genutzt, die Häftlinge in aller Öffentlichkeit zu foltern. Sie wurden geschlagen und oft bei Temperaturen bis in den Minusbereich draußen auf dem Platz liegen gelassen. Viele Häftlinge starben an den Torturen dieser Appelle. 

Des Weiteren gab es eine klare Hierarchie in den Konzentrationslagern. Die höherstehenden Ränge hatten die nicht-jüdischen Häftlinge inne. Ganz oben standen die “arischen” Schwerverbrecher, gefolgt von Homosexuellen sowie Sinti und Roma. An unterster Stelle befanden sich die jüdischen Häftlinge. Diese hatten damals kaum eine Chance lebend aus einem Konzentrationslager herauszukommen. 

Innerhalb von fünf Jahren sind rund 1,3 Millionen Menschen nach Auschwitz deportiert worden, wovon 900.000 sofort erschossen oder vergast wurden. Weitere 200.000 starben im Laufe der Zeit an Erkrankungen, Mangelernährung oder späterer Vergasung.